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Verstopfung – Stuhlgang wird zum Problem

Männchen aus Holz sitzt auf Klopapierrolle

Verdauungsprobleme sind weit verbreitet. Rund sieben Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren klagen über Darmträgheit und Verstopfung. Dabei leiden Frauen fast doppelt so häufig wie Männer an diesen Störungen.

Wann man von Verstopfung spricht

Ein täglicher Stuhlgang ist keineswegs ein Muss. Natürlich gibt es keine Norm – denn dreimal täglich ist so normal wie alle drei Tage einmal.

Verstopfung wird erst dann als solche bezeichnet, wenn der Stuhl extrem verhärtet ist, der Darm drei bis fünf Tage lang streikt und das nicht nur einmal, sondern mehrere Wochen hintereinander oder aber immer wieder.

Es sind nicht nur die subjektiven Beschwerden, die bei einer Verstopfung eine Behandlung erfordern. Die andauernde längere Verweildauer des Stuhls kann entzündliche Veränderungen der Darmschleimhaut hervorrufen, die die gesunde Darmflora empfindlich stören können.

Dadurch können nicht nur Symptome einer chronischen Nieren- und Leberschwäche auftreten, sondern es ergibt sich auch die Gefahr von Tumorbildungen, da die Darmschleimhaut längere Zeit mit toxischen Abbauprodukten in Kontakt steht.

Wie es dazu kommen kann

Eine Verstopfung beruht entweder auf einer verlangsamten Darmpassage oder einem gestörten Entleerungsreflex. Die Ursachen für eine verzögerte Darmpassage können Ernährungsfehler sein, vor allem ein Mangel an Ballaststoffen, aber auch ein Mangel an Bewegung und körperlicher Aktivität.

Weiterhin kommen Darmwandveränderungen durch chronische Entzündungen oder hormonelle Störungen in Betracht. Häufig findet man eine Verstopfung durch verzögerte Darmpassage auch bei Stress, bei Reisen, in der Schwangerschaft oder nach Einnahme bestimmter Medikamente, zu denen Beruhigungsmittel oder stark wirkende Schmerzmittel gehören.

Ein gestörter Entleerungsreflex wird häufig bei Enddarmerkrankungen oder Krankheiten des Darmkanals, wie zum Beispiel bei Hämorrhoiden, beobachtet.

Verbunden mit der Verstopfung sind unangenehme Begleiterscheinungen: Völlegefühl, Appetitmangel, Müdigkeit, und Konzentrationsschwäche. Eine länger anhaltende Verstopfung kann sogar das Immunsystem des Menschen schwächen und damit zu weiteren Erkrankungen führen.

Mit Abführmitteln richtig umgehen

Abführmittel sind nicht immer eine Lösung für die Verdauungsbeschwerden. Ihre Anwendung kann kurzfristig nötig sein, wenn starkes Pressen oder Schmerzen beim Stuhlgang vermieden werden sollen, z.B. nach Operationen oder bei Hämorrhoiden.

Es ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn im Urlaub durch Orts- und Nahrungswechsel einmalig eine Verstopfung eintritt, die die Lebensqualität belastet.

Für den Dauergebrauch geeignete und gut verträgliche Präparate enthalten den Wirkstoff Lactulose oder Macrogol. Sie halten das Wasser im Darm zurück, der Stuhl wird weicher, der Darm wird geschont. Diese Präparate sind daher auch für Personen geeignet, die ständig Probleme mit der Verdauung haben.

Pflanzliche Füll- und Quellmittel wie Leinsamen, Flohsamen oder Weizenkleie können dagegen über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Sie sollten dann aber darauf achten, möglichst viel zu trinken. Diese sind jedoch nicht geeignet bei schwerer Verstopfung, da sie diese sogar verschlimmern können. Dies kann dann zu einem Darmverschluss führen.

Tipps für die Verdauung

  • Nehmen Sie sich Zeit für das Essen und kauen Sie gründlich.
  • Gute Ballaststofflieferanten sind frisches Obst, rohes Gemüse, Salate und Vollkornprodukte.
  • Trinken Sie mindestens zwei Liter täglich: Mineralwasser, verdünnte Fruchtsäfte, Früchte- oder Kräutertees.
  • Regelmäßige Bewegung fördert den Stoffwechsel und die Darmtätigkeit.
  • Nehmen Sie sich Zeit für den Stuhlgang und unterdrücken Sie ihn niemals: Je länger der Speisebrei im Darm verbleibt, desto fester wird er.

Bildquelle Alrandir/stock.adobe.com

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